Aktuelle Meldungen von Kindergärten City
Aktuelles
Kita-Fest zum Weltkindertag: Wir leben Kinderrechte
20.09.2024 Zum Weltkindertag 2024 lud unsere deutsch-französische Kita in der Afrikanischen Straße ihre Familien zu einem Kita-Fest ein, bei dem sich in diesem Jahr alles um die Kinderrechte drehte.
Für die großen Gäste wurden die Kinderrechte und ihre Bedeutung in selbstgestalteten Plakaten erklärt, für die Kinder wurden sie in verschiedenen, spielerisch gestalteten Stationen ganz praktisch erlebbar gemacht. So konnten die Kinder sich Geheimboxen basteln, mit denen sie ihr Recht auf Privatsphäre schützen können, oder sich selbst schminken, um alle daran zu erinnern, dass ihr Körper nur ihnen selbst gehört. Um ihr Recht auf Meinungsfreiheit zu erproben, konnten die Kinder einen Meinungsbaum gestalten. Vor allem aber konnten sie viel spielen - denn auch dieses Recht wird von der UN-Kinderrechtskonvention ausdrücklich geschützt. Gepaart mit spätsommerlich sonnigem Wetter war das Fest ein großer Erfolg. Als Andenken erhielt jedes Kind ein Taschenbuch der UN-Kinderrechte, welches von Unicef gestiftet wurde. Gute Kitas leben Kinderrechte!Nach ver.di-Urabstimmung: Unbefristeter Streik in Berliner Kitas würde Kinder, Familien und Eigenbetriebe vor massive Herausforderungen stellen
20. September 2024 Die Geschäftsführer:innen von Kitas Berlin nehmen das Ergebnis der Urabstimmung für einen unbefristeten Streik bei den Kita Eigenbetrieben zur Kenntnis. Sollte es ab dem 30. September zu einem unbefristeten Streik kommen, sei es das Ziel, sicherzustellen, dass möglichst viele Kinder weiterhin kontinuierlich betreut werden können und dass die sensible Phase der Eingewöhnung neuer Kita-Kinder so wenig wie möglich beeinträchtigt wird.Ein unbefristeter Streik würde eine massive Belastung für alle Beteiligten darstellen: Kinder, Eltern und Beschäftigte wären gleichermaßen betroffen. Eltern müssten kurzfristig alternative Betreuungsmöglichkeiten organisieren, Beschäftige könnten mitunter keine reibungslose Eingewöhnung oder nur Betreuung im Streik bieten. Auch für die Eigenbetriebe brächte dies erhebliche Herausforderungen: weitere Kitaplatz-Abmeldungen und Trägerwechsel würden zu unbelegten Kita-Plätzen führen und den Betrieb beeinträchtigen.
Angesichts dessen hoffen die Geschäftsführer:innen, dass in den angekündigten Gesprächen schnellstmöglich Mittel und Wege gefunden werden, im Interesse der Kinder und Familien Lösungen zu finden und einen unbefristeten Streik abzuwenden.
Weiterhin vertreten die Kitas Berlin die Position, dass die Weiterentwicklung der Kindertagesbetreuung, zu der auch die Verbesserung der Arbeitsorganisation in den Kitas gehört, über die Weiterentwicklung der Rahmenvereinbarung Tagesbetreuung, der Qualitätsvereinbarung Tagesbetreuung und das Gesetz zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin geschehen muss. Diese Verbesserungen sollten in engem fachlichem Austausch mit den Erzieher*innen, den Fachverbänden, Kita-Trägern und dem Gesetzgeber umgesetzt werden, damit alle Berliner Kitas ihren Bildungsauftrag auch in einer sich wandelnden Gesellschaft dauerhaft erfüllen können.
Über Kitas Berlin
Kitas Berlin ist der Zusammenschluss von vier landeseigenen Berliner Kita-Trägern: Kindergärten City, Kindergärten NordOst, Kindertagesstätten Nordwest und Kindertagesstätten SüdOst. Seit 2006 sind die landeseigenen Kitas von Berlin in regionalen Kita- Eigenbetrieben organisiert und umfassen insgesamt 247 Einrichtungen. Mit rund 6.700 Mitarbeiter:innen und fast 30.000 Kindern gehören die Kita-Eigenbetriebe von Berlin zu den größten Arbeitgebern für Pädagog:innen in Berlin. Sie agieren unter der pädagogischen Richtschnur des Berliner Bildungsprogramms für Kitas und Kindertagespflege. Die Kitas Berlin möchten durch den Zusammenschluss ihre Kräfte bündeln, um mehr Aufmerksamkeit für die Einrichtungen zu generieren und die Wichtigkeit von frühzeitiger Bildung sowie den Beruf des bzw. der Erzieher:in bekannter und nahbarer zu machen. Um so dem akuten Fachkräftemangel nachhaltig entgegenzutreten.
Pressemitteilung vom 20. September zum Download
Theorie in Praxis übertragen: Die Werkstatt-Tage der Sprach-Kitas
12. September 2024 - Fast 13 Jahre sind vergangen, seit Kindergärten City ins Bundesprogramm "Frühe Chancen" gestartet ist. In seinem Nachfolger, dem Bundesprogramm Sprach-Kitas, waren wir zwischenzeitlich bundesweit einer der Träger mit den meisten teilnehmenden Kitas. In diesen Jahren wurde viel hervorragendes Praxismaterial erarbeitet, das es – nach seiner Sicherung - nun weiter in die Breite zu tragen gilt. Am 11. und 12. September lud die Akademie deshalb pädagogische Fachkräfte und andere Mitarbeiter*innen aus allen City-Kitas zu den Werkstatt-Tagen der Sprach-Kitas in die Forscherwerkstatt ein, um eine Fülle von Materialien aus vier Fokusgruppen zu präsentieren.Die erarbeiteten Praxisbeispiele und Materialien zu den Themen Sprachbildung im U3-Bereich, Brücken in die (deutsche) Sprache, Zusammen mit Familien und Digitale Medien wurden nicht nur in kurzen Vorträgen vorgestellt, sondern konnten anschließend auch praktisch getestet werden, was auf große Begeisterung der Teilnehmenden stieß: "Kurz und knapp, einfach und praxisnah zum Ausprobieren: Das macht Lust, direkt loszulegen" brachte es am Schluss eine Pädagogin auf den Punkt. Und Katja Grenner, als pädagogische Geschäftsleiterin von Kindergärten City ebenfalls Gast der Werkstatt-Tage, ergänzte: "Wir haben hier einen unglaublichen Schatz, eine Fülle von Ideen, wie die Theorie in gute Praxis umgesetzt werden kann. Dass uns das gelingt, ist heute wichtiger denn je."
Nun wird es darum gehen, diesen Schatz für alle Kitas leicht zugänglich und dauerhaft zur Verfügung zu stellen. Verschiedene gedruckte und digitale Formate sind dafür in Vorbereitung.
Wenn Sie daran interessiert sind, Expert*innen der Fokusgruppen in Verbünde und Dienstberatungen einzuladen, die Ihnen einzelne Materialien im Detail vorstellen, nehmen Sie gerne
Berlin-Tag am 28. September 2024: Wir sind dabei
10. September 2024 Der Berlin-Tag, Deutschlands größte Berufs- und Informationsmesse im frühkindlichen Bildungsbereich findet am 28. September von 9:00 bis 15:30 Uhr in der STATION BERLIN (U-Gleisdreieck, Luckenwalder Straße 4-6 in 10963 Berlin) statt. Wie immer ist auch Kindergärten City mit einem eigenen Stand vertreten. An unserem Stand 5.107-06 heißen wir alle Interessierten herzlich willkommen und beraten gerne über die Möglichkeiten der berufsbegleitenden Ausbildung, des Arbeitens als pädagogische Fachkraft oder als Kitaleitung in unseren 58 Kitas. Kommen Sie vorbei: Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen.Auch am Gemeinschaftsstand Kitas Berlin (5.107) der Eigenbetrieben Kindergärten NordOst, Kindertagesstätten Nordwest, Kindertagestätten SüdOst und Kindergärten City, begrüßen wir Sie herzlich. Kommen Sie vorbei und mit uns ins Gespräch. Außerdem erwartet Sie eine Fotobox, mit der Sie Ihren Berlin-Tag auf einem Foto festhalten können. Wir freuen uns auf Sie!
Achtung: Für den Besuch des Berlin-Tags ist eine Anmeldung notwendig, die Sie vor Ort oder schnell und unkompliziert auf der Website der Senatsjungendverwaltung vornehmen können.
Fragen und Antworten zum Kitastreik in Berlin
- Warum wird in den Eigenbetrieben gestreikt?
- Kann der Berliner Senat einen eigenen Weg gehen und den Forderungen nachkommen?
- Wer oder was ist die Tarifgemeinschaft deutscher Länder?
- Was ist eine Notdienstvereinbarung?
- Was tun die Kitaträger, um die dringendsten Betreuungsbedarfe abzudecken?
- Erhalten Sie bei einer streikbedingten Schließung Ihrer Kita eine Erstattung Ihres Kostenbeitrags für das Mittagessen?
- Können streikbedingt freie Kitaräume von Eltern dazu genutzt werden, dort selbst Kinder zu betreuen?
- Wie können Sie als Elternteil informiert bleiben?
- Was können Sie tun, wenn Sie weitere Fragen haben?
Warum wird in den Eigenbetrieben gestreikt?
Die Erzieher*innen der Kita Eigenbetriebe sind von der Gewerkschaften ver.di und GEW aufgerufen zu streiken, um einen Tarifvertrag Pädagogische Qualität und Entlastung zu erreichen.
Kann der Berliner Senat einen eigenen Weg gehen und den Forderungen nachkommen?
Das Land Berlin ist Mitglied der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Ob es möglich ist, einen Tarifvertrag nur für die Kita-Eigenbetriebe abzuschließen, wissen wir nicht. Wir sehen allerdings das Risiko, dass die TdL Berlin aufgrund dieses Sonderwegs ausschließen könnte, was bedeuten könnte, dass die Beschäftigten des Landes Berlin perspektivisch nicht mehr an den Tarifabschlüssen zwischen der TdL und den Gewerkschaften teilhaben könnten und sie somit von der allgemeinen Lohnentwicklung abgekoppelt würden. Das ist in Berlin bereits einmal passiert und es dauerte viele Jahre, bis Berlin wieder aufgeschlossen hatte.
Wer oder was ist die Tarifgemeinschaft deutscher Länder?
Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (kurz TdL) vertritt als Arbeitgeberverband, bis auf Hessen, alle Bundesländer. Die TdL übernimmt damit in den Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften die Vertretung der Länder als Arbeitgeberinnen. Dabei geht es primär um die Einheitlichkeit der Arbeitsbedingungen des öffentlichen Dienstes der Länder. Diese werden in Tarifverträgen, wie dem für die Kitas geltenden TV-L, geregelt. Nur in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg sind die Beschäftigten (z.B. von Kitas) im TV-L (Tarifvertrag der Länder). In allen anderen Bundesländern werden Beschäftigte kommunaler Kitas nach dem TVÖD (Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes) vergütet. Im TVÖD sind z.B. bereits zwei zusätzliche Entlastungstage für alle Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst vereinbart worden.
Was ist eine Notdienstvereinbarung?
In einer Notdienstvereinbarung regeln Gewerkschaften und Arbeitgeber verbindlich, wie die dringendsten Bedarfe während eines Streiks sichergestellt werden. U.a. in Krankenhäusern ist es üblich, solche Vereinbarungen zu treffen, um die Versorgung der Bevölkerung nicht zu gefährden. Ohne eine solche Notdienstvereinbarung ist es unter Umständen schwierig, die Betreuung im Streik zu organisieren.
Ein Streik zielt darauf ab, öffentlichkeitswirksam wahrgenommen zu werden. Durch die Kurzfristigkeit der Streikaufrufe von den Gewerkschaften und das individuelle Streikrecht der Mitarbeiter*innen bleibt uns als Kitaträger allerdings wenig Handlungsspielraum, solange es keine Notdienstvereinbarungen mit den Gewerkschaften gibt.
Was tun die Kitaträger, um die dringendsten Betreuungsbedarfe abzudecken?
Solange es keine Notdienstvereinbarung gibt, tun alle Kolleg*innen vor Ort in den Kitas und wir als Träger unser Möglichstes, um individuelle Lösungen zu finden und während des Streiks zumindest die dringendsten Betreuungsbedarfe abzudecken. Leider ist zu erwarten, dass dies nicht für alle Familien ausreichend sein kann.
Erhalten Sie bei einer streikbedingten Schließung Ihrer Kita eine Erstattung Ihres Kostenbeitrags für das Mittagessen?
Der Kostenbeitrag für die Mittagessensversorgung wird unabhängig davon fällig, ob ein Kind die Kita tatsächlich besucht oder nicht. Da dies gesetzlich geregelt ist (§ 6 Tagesbetreuungskostenbeteiligungsgesetz) und durch die vertragliche Bindung an den jeweiligen Catering-Dienstleister die Kosten für die Essensversorgung auch an Streiktagen anfallen, ist eine Erstattung an die Eltern leider nicht möglich.
Können streikbedingt freie Kitaräume von Eltern dazu genutzt werden, dort selbst Kinder zu betreuen?
Wir haben uns als Träger aus pädagogischen wie organisatorischen Gründen dazu entschlossen, dies nicht flächendeckend zu ermöglichen. Wir werden aber alle uns zur Verfügung stehenden Kapazitäten dafür nutzen, in den Kitas (ggf. auch an einem anderen Standort) ein so großes Betreuungsangebot wie möglich sicherzustellen. Nur in Ausnahmefällen können nach vorheriger Absprache mit der Kita-Leitung und bei bestimmten Voraussetzungen Räume durch Eltern zur eigenverantwortlichen Kinderbetreuung genutzt werden.
Wie können Sie als Elternteil informiert bleiben?
Wir halten Sie regelmäßig auf dem Laufenden und informieren Sie über die Kitas per E-Mail, über Aushänge oder über Ankündigungen auf unserer Homepage. Bitte stellen Sie sicher, dass die Kita über die korrekte E-Mail-Adresse verfügt und prüfen Sie möglichst täglich Ihren Posteingang.
Was tun wir als Kitaträger, um die Situation zu verbessern?
Wir wollen für unsere Mitarbeiter*innen gute Arbeitsbedingungen. Daran und anderen Verbesserung arbeiten wir seit langem. Im intensiven Austausch mit den politischen Entscheidungsträgern sind wir außerdem dabei, uns dafür einzusetzen, dass weitere Parameter, die ausschlaggebend zur Reduzierung des Belastungserleben unserer Kolleg*innen sind, angepasst werden.
Was können Sie tun, wenn Sie weitere Fragen haben?
Bei Fragen können Sie sich jederzeit an die Kitaleitung oder unsere Geschäftsstelle wenden.
Auftaktveranstaltung „Gute Kitas leben Kinderrechte“
Berlin, 2.9.2024 „Gute Kitas leben Kinderrechte“: Unter diesem Motto treffen sich am 2. September rund 700 Pädagog*innen aus Kita-Eigenbetrieben und Studierende der Pro Inklusio Fachschule für Sozialpädagogik im Berliner Estrel Hotel. Die Veranstaltung ist der Auftakt zu einem Projekt, an dem in den nächsten drei Jahren alle 285 Kindertagesstätten der Eigenbetriebe teilnehmen werden. Das Ziel: Die gemeinsame Erarbeitung eines Praxisordners, der die Pädagog*innen mit 15 praxisnahen Bausteinen bei der Umsetzung der Kinderrechte im Kita-Alltag unterstützt.
Kinderrechte sind entscheidend für eine gerechte Gesellschaft, denn die Grundlagen für eine lebendige Demokratie werden schon in der Kita gelegt, wo Kinder spielerisch Solidarität und Verantwortung lernen. Deshalb starten die Berliner Kita-Eigenbetriebe und die Pro Inklusio Fachschule für Sozialpädagogik am 02. September 2024 ein dreijähriges Projekt, das darauf abzielt, Kinderrechte in Kitas gemeinsam mit den Fachkräften zu stärken und aktiv in den Alltag zu integrieren.
Dafür entwickeln sie gemeinsam mit Studierenden der Pro Inklusio Fachschule für Sozialpädagogik pädagogische Leitlinien, die in Form von „Bausteinen“ für das Kollegium der Kitas aufbereitet werden. Die Bausteine enthalten konkrete methodische Handlungsempfehlungen, Praxisimpulse und Reflexionsfragen. Das Besondere an diesem Projekt ist der Fokus auf Partizipation und Demokratiebildung: Sowohl die Perspektiven der Mitarbeiter*innen der Kita-Eigenbetriebe als auch die der Kinder werden aktiv einbezogen.
„Das Einzigartige an diesem Projekt ist, dass der Praxisordner nicht bereits fertiggestellt ist, sondern gemeinsam mit allen Kitas der Berliner Eigenbetriebe noch erarbeitet wird. Dies ist in Berlin bisher beispiellos und zeichnet sich durch einen besonders intensiven Partizipationsprozess aus, der alle Beteiligten aktiv einbindet,“ betont Kati Nguimba, Fachberaterin präventiver Kinderschutz Kindergärten City und Verantwortliche für den Partizipationsprozess.
Kinderrechte leben heißt mehr pädagogische Qualität in der PraxisDie Steuergruppe des Projekts „Gute Kitas leben Kinderrechte“, bestehend aus Vertreter*innen der Berliner Eigenbetriebe und der Pro Inklusio Fachschule für Sozialpädagogik, leitet die Entwicklung der 16 pädagogischen Bausteine. Zwei dieser Bausteine – „Kinderrechte“ und „Mahlzeiten“ – wurden bereits erarbeitet und in Berliner Kitas sowie in einer Fachschulklasse erprobt. Diese ersten Ergebnisse dienen als Grundlage für die weiteren Module und werden am 2. September 2024 den Mitarbeitenden und Studierenden vorgestellt. Ab 2025 beginnt die schrittweise Einführung der weiteren Bausteine in den Kitas. Der gesamte Prozess, der in drei Phasen gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften durchgeführt wird, soll 2027 mit einer Abschlussveranstaltung enden.
„Mit dem Beteiligungsprozess über mehrere Jahre und dem Praxisordner erreichen wir alle Kitas der Eigenbetriebe. Dadurch können die Fachkräfte ihr Wissen gezielt in den Kita-Alltag übertragen und noch stärker auf die Rechte der Kinder eingehen. Der neue Qualitätsstandard, der in diesen drei Jahren erarbeitet wird, ist nicht ‚von oben‘ vorgegeben, sondern gemeinsam mit den Fachkräften entwickelt worden, die täglich im direkten Kontakt mit den Kindern stehen,“ erklärt Kristin Ander, Fachberatung Kinderschutz bei Kindertagesstätten Nordwest und Mitglied der Steuergruppe.
Von klein auf stark: Lichtenberg eröffnet Kita für junge Mitbestimmer*innen
Kinder, die in der Kita mitbestimmen und deren Rechte geachtet werden, entwickeln sich kognitiv, sozial und emotional besser. Diese Überzeugung verfolgen die Berliner Eigenbetriebe, die Kinderrechte fest in ihren pädagogischen Alltag integrieren. Anfang 2025 eröffnet in Lichtenberg die erste Kita der Eigenbetriebe mit einem besonderen Schwerpunkt auf Demokratiebildung. Hier sollen Kinder gezielt darin unterstützt werden, ihre Rechte zu erkennen und wahrzunehmen. Die Einrichtung dient als Modellprojekt, das zeigt, wie demokratische Werte und Kinderrechte in der frühkindlichen Bildung praktisch gelebt werden können.
Andrea Möller, Kitaleitung bei Kindergärten NordOst und Verantwortliche für die demokratiebasierte Kita in Lichtenberg, erinnert sich an ein gelungenes Beispiel der gelebten Kinderrechte: „Letztes Jahr sprach ich mit Kindern über die Finanzierung einer Hüpfburg für ihr Fest. Obwohl das Budget knapp war, haben wir die Kinder in den Planungsprozess einbezogen. Sie schlugen vor, einen Spielzeugflohmarkt zu veranstalten, um das nötige Geld zu sammeln – und das hat so gut geklappt, dass wir zwei Hüpfburgen hätten kaufen können! Am Ende wollten die Kinder das überschüssige Geld spenden. Der Mehrwert von Kinderrechten zeigt sich für mich praktisch darin, dass Kinder nicht nur mitbestimmen, sondern auch die Chance erhalten, Verantwortung zu übernehmen und kreative Lösungen zu entwickeln.“
Tarifkonflikte nicht auf dem Rücken der Kinder austragen!
Kita-Eigenbetriebe des Landes Berlin fordern ein Ende des politischen Streits
Berlin, 27. Juni 2024 – Die Kita-Eigenbetriebe des Landes lehnen die Tarifforderungen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ab. Der politische Streit auf dem Rücken von Kindern und Kitas muss aufhören. Es braucht einen konstruktiven wie zielorientierten Dialog. Dazu fordern die Eigenbetriebe die beteiligten Akteure auf.Den Forderungen fehlt jede Praxistauglichkeit. Zudem würden diese allein die Beschäftigten der Kita-Eigenbetriebe betreffen. Tatsächlich ist die Kindertagesbetreuung in Berlin einheitlich für Einrichtungen in freier wie in öffentlicher Trägerschaft geregelt. Das sichert die Gleichbehandlung der Angestellten sowie die Gleichwertigkeit der Betreuungsangebote. Ein Tarifvertrag nur für die öffentlichen Kitas würde diese Gleichwertigkeit gefährden und zu einer Spaltung der Kita-Anbieter führen, deren Leidtragende die Kinder, Eltern und Beschäftigte wären.
Zudem kritisieren die Kita-Eigenbetriebe das Vorgehen bei der Durchführung der Streiks. Die konkreten Maßnahmen wurden sehr kurzfristig angesetzt und den Geschäftsführungen der Kita-Eigenbetriebe oft nicht angekündigt. Streikwillige werden aufgefordert, ihre Arbeitgeber vorab nicht zu informieren. Das macht die Organisation von Notbetreuungen zu einem Drahtseilakt. Für die Kinder und Eltern bedeutet dies – nur wenige Jahre nach dem Corona-Trauma – die größtmögliche Unsicherheit. Die Kita-Eigenbetriebe fordern die Initiatoren des Streiks auf, diese Unsicherheit zu beenden. „Stoppen Sie diesen politischen Stellvertreterkonflikt auf Kosten von Kindern und Kitas, jetzt sofort. Es geht um Kinder und Kitas. Nicht um Schlagzeilen“, appelliert Claudia Freistühler, Geschäftsleiterin vom Eigenbetrieb Kindergärten City.
Der Alltag in den Berliner Kitas gestaltet sich deutlich positiver, als das manche glauben machen wollen. Die Betriebe leisten fachlich qualifizierte und gute Arbeit. „In den vergangenen Jahren wurden wesentliche Verbesserungen im Bereich der Kindertagesbetreuung in Berlin erzielt – und das ganz ohne Streik. Als Stichworte seien nur der verbesserte Personalschlüssel, die Praxisunterstützung oder die Fortschritte im Bereich Digitalisierung genannt“, so Claudia Freistühler weiter.
Kitas sind systemrelevant und ein unverzichtbarer Teil der Daseinsvorsorge. Sie sind ein wichtiges Stück Zukunftssicherung der Gesellschaft, weil sie Kinder bei ihrem Start ins Leben begleiten und ihre Bildungs- und Entwicklungschancen fördern. Sie halten die Stadt am Laufen, weil sie Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen und ihnen die Sicherheit geben, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind.
Düstere Szenarien, die mit der Realität nur wenig gemein haben, bringen uns nicht weiter. Die Kita-Eigenbetriebe setzen ihren Weg fort, gemeinsam mit den Beschäftigten praxistaugliche Lösungen zu entwickeln, wie mit guter Führung, einer gesunderhaltenden Arbeitskultur und auch guter Bezahlung Stück für Stück der Arbeitsalltag in den Kitas weiterentwickelt werden kann.
Die im Text genannten Kita-Eigenbetriebe sind Kindergärten City, Kindergärten NordOst, Kindertagesstätten Nordwest und Kindertagesstätten SüdOst.
Europameisterschaft im Mini-Format
Während die Nationalteams der Männer in Deutschland um den Titel des Fußball-Europameisters 2024 kämpfen, ist auch in der Kita Emdener Straße das Fußballfieber ausgebrochen.Die Fußball-EM ist seit Wochen in aller Munde, überall wird gefeiert und schon bei den jüngsten Fußballfans in unseren Kitas sind die Spiele ihrer Teams derzeit das Thema Nummer 1. Um diese Begeisterung der Kinder im Kita-Alltag aufzugreifen, nahm sich ein Auszubildender der Kita Emdener Straße des Themas an:
Zusammen mit den Kindern entstand die Idee, die EM der Großen in die Kita hereinzuholen und einen Teil der EM-Spiele nachzuspielen. Neue Tore, Bälle und Leibchen waren schnell beschafft, und so konnte schon kurz vor dem EM-Eröffnungsspiel in der Kita der Startschuss für das Spiel Deutschland gegen Schottland fallen - das übrigens 3:1 ausging. Seither entscheiden die Kinder gemeinsam, welche der Begegnungen sie nachspielen wollen und wer für welches Team antritt.
„In den ersten Tagen waren die Kinder kaum noch vom Fußballspielen abzuhalten“, freut sich Kitaleiterin Daniela Hoffmann. „Viele von ihnen spielen schon in Vereinen, das fußballerische Niveau unserer Spiele kann sich also durchaus sehen lassen. Aber eigentlich ist es gar nicht wichtig, wer gewinnt. Was zählt ist der Spaß an der Bewegung – und der ist durch die aktuelle EM-Euphorie bei den Kindern riesengroß.“
65 neue Kitaplätze für den Wassertor-Kiez
30. Mai 2024 Lichtdurchflutete Funktionsräume, die auf zwei Etagen viel Platz für moderne pädagogische Arbeit nach dem offenen Konzept bieten: Am 30. Mai konnten wir den Erweiterungsbau unserer Kita Lobeckstraße übergeben. Unter den Gästen der Eröffnungsfeier war auch Kreuzbergs Jugendstadtrat Max Kindler.
In enger Zusammenarbeit zwischen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, dem Bezirk und Kindergärten City als Träger entstand am Standort Lobeckstraße in vier Jahren Bauzeit ein mit dem Bestandsgebäude verbundener Erweiterungsbau. Mit seinen rund 850 Quadratmetern Fläche erhöht er die Kapazität der Kita auf 190 Plätze und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Platzerweiterung im Gebiet.
„Nach intensiver Bauarbeiten, die dem Kita-Team, den Eltern und den Kindern viel abverlangt haben, freuen wir uns sehr, das mehr als überzeugende Ergebnis dieses Bauprojekts nun an seine Nutzer*innen übergeben zu können“, so Claudia Freistühler, kaufmännische Geschäftsleiterin von Kindergärten City: „Die Räume erlauben es dem Erzieher*innen-Team mit ihrer modernen Ausstattung, großzügigen Lichtquellen und durchdachten Raumkonzepten, die offene Arbeit optimal und nach den Interessen der Kinder zu gestalten.“
Mit einem Kinderrestaurant, einem Theater- und Rollenspielraum, Bewegungs-, Bau-, Kreativ-, Forscher- und Entdeckerräumen und einem großzügig angelegten Garten bieten die neuen Funktionsräume abwechslungsreiche Spielbereiche und innovative Lernräume. Das Raumkonzept wurde schlüssig erweitert und unterstützt das Konzept der offenen Arbeit gewinnbringend.
Auch Bezirksstadtrat Max Kindler zeigte sich begeistert von den neuen Räumen: „Mir ist es ein Bedürfnis, mich bei allen Beteiligten zu bedanken, die auf vielfältige Weise die Realisierung dieses Erweiterungsbaus möglich gemacht haben. Die Planung, das Platzangebot der bestehenden Kita durch einen attraktiven Neubau zu erweitern, reicht bis in das Jahr 2014 zurück. Beharrlichkeit, Kooperations- und Kompromissbereitschaft, der Wille, auch scheinbar unüberwindbare Herausforderungen zu meistern, und die Bereitschaft, über den eigenen Schreibtischrand zu schauen, haben das Vorhaben wachsen lassen. Ich freue mich sehr, dass dieser wunderbare Erweiterungsbau nun die Türen für die Familien sowie ihre Kinder geöffnet hat.“
Fotos: Sandra Kühnapfel
Zweifach vergoldet: „Berlin braucht Erziehung“ – Kampagne setzt sich bei Kreativ-Awards durch
Berlin, 08.05.2024 „Berlin braucht Erziehung“ – mit dieser mutigen und auch provokanten Kampagne starteten die vier Kita-Eigenbetriebe Kindergärten City, Kindertagesstätten Nordwest, Kindergärten NordOst und Kindertagesstätten SüdOst unter dem gemeinsamen Dach „Kitas Berlin“ eine groß angelegte Kampagne in der Hauptstadt. Das brachte viel Aufruhr, aber vor allem viel Aufmerksamkeit für das so wichtige Thema frühkindliche Bildung. Für den Mut neue Wege in der Kommunikation und bei der Fachkräftewerbung zu gehen, wurde die Kampagne, die in Zusammenarbeit mit der berliner Agentur GUD entstand, zweimal mit Gold ausgezeichnet.
Der Fachverband Aussenwerbung verleiht jährlich die PlakaDiva 2024 in Gold, Silber und Bronze für die Beste Kreation von Plakat-Kampagnen. Die Fachjury, bestehend aus Kreativ- und Mediaexperten beurteilte Originalität, Aufmerksamkeitsstärke, Emotionalität und Plakativität. Bei der Verleihung setzte sich Kitas Berlin durch und gewann den goldenen Award im Bereich Kreation.
Das zweite Gold holte Kitas Berlin bei der Verleihung des MAX-Awards. Der Preis, der vom Deutschen Dialogmarketing Verband verliehen wird, ist seit 40 Jahren der wichtigste Award für die kreativsten und wirkungsvollsten Werbekampagnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Berlin braucht Erziehung“ überzeugte die Jury, die aus Experten aus den Bereichen Werbung, Marketing und Fachpresse besteht und setzte sich somit gegen die namenhafte Konkurrenz durch.
„Über die beiden goldenen Auszeichnungen freuen wir uns natürlich sehr. Vor allem, weil wir einen ganz anderen Ansatz gewählt und gemeinsam diese kreative und neue Kampagne verwirklicht haben. Wir haben uns als Kitas Berlin auf die Landkarte als attraktive Arbeitgeberin für pädagogische Fachkräfte gesetzt, Aufmerksamkeit für frühkindliche Pädagogik generiert und damit unsere Ziele erreicht. Darauf können wir nun aufbauen und unsere Kampagne weiterführen“, betont Claudia Freistühler, Kaufmännische Geschäftsleiterin Kindergärten City.
Kita Ackerstraße begeht feierliche Eröffnung
Berlin, 02.05.2024 Vier Jahre lang wurde umfangreich gebaut und saniert – nun erstrahlt die Kita Ackerstraße im neuen Glanz. Zur feierlichen Eröffnung erschienen zahlreiche Gäste. Die KGC-Geschäftsleiterinnen Claudia Freistühler und Katja Grenner, Kolleg*innen aus der Kindergärten City Geschäftsstelle und Kitas, Vertreter*innen aus dem Bezirksamt Berlin Mitte und beteiligter Firmen sowie Freunde.
In den vergangenen vier Jahren ist es immer wieder zu neuen und auch unvorhersehbare Herausforderungen im Bauablauf gekommen, doch die Geduld, Ausdauer und Energie aller Beteiligten hat sich gelohnt: Durch die umfangreichen Bau- und Sanierungsarbeiten konnte die Kita ihr Platzangebot von rund 130 auf über 200 Plätze erhöhen und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Bestandssicherung und Bestandserweiterung dringend benötigter Kitaplätze im Stadtteil Mitte. Die Kita wurde umfassend für eine zukunftsfähige Nutzung erweitert und die beiden Etagen sind durch eine Freitreppe miteinander verbunden. Zudem haben im Haus nicht nur mehr Kinder Platz, sondern auch die Funktionsräume – Atelier, Bauraum und Bewegungsräume – wurden in dem Gesamtkonzept schlüssig erweitert und realisiert. Eine mechanische Kühlung sorgt für den sommerlichen Hitzeschutz.
„Wir freuen uns sehr, dass die Erweiterung- und Sanierungsarbeiten nun erfolgreich abgeschlossen sind und das Ergebnis ist mehr als überzeugend“, sagt Claudia Freistühler, kaufmännische Geschäftsleiterin von Kindergärten City und betont weiter: „Die lichtdurchfluteten Räumlichkeiten und die moderne Ausstattung ermöglichen es dem Erzieher*innen-Team die pädagogische offene Arbeit ganz nach den Interessen der Kinder zu gestalten und sie dabei wertvoll zu fordern und zu fördern.“
Bericht der Weddinger Allgemeinen Zeitung vom 30.5.2024 (Quelle hier)
Fotos: Sandra Kühnapfel
Stellungnahme zur Verdi-Forderung Entlastungstarifvertrag Kita Eigenbetriebe
Berlin, 26.4.2024 In einer Pressekonferenz vom 25.04.2024 hat Verdi darüber informiert, dass die Senatsverwaltung für Finanzen zu Verhandlungen über einen Entlastungstarifvertrag für die Beschäftigten der Kita Eigenbetriebe aufgefordert wurde. Hierüber wurden die Geschäftsführer*innen der Eigenbetriebe lediglich in Kenntnis gesetzt. Die Geschäftsführer*innen der Eigenbetriebe Kindergärten City, Nordwest, NordOst und SüdOst sprechen sich klar gegen einen Sonderweg aus, der ausschließlich für Beschäftige der Eigenbetriebe gilt. Hierdurch würde nicht nur keinerlei Verbesserung für die Qualität der Kindertagesbetreuung im Land Berlin erreicht werden, ebenso wenig würde sich die Verlässlichkeit der vertraglich vereinbarten Betreuungszeiten für Familien verbessern.
Die Kindertagesbetreuung ist im Land Berlin für alle Träger, die Eigenbetriebe als auch die freien gemeinnützigen Träger, über die RV Tag, die QV Tag und das KitaFög einheitlich geregelt und finanziert. Sowohl um allen Eltern in ihrer gesetzlich verbrieften Wahlfreiheit ein gleichwertiges Angebot machen zu können, unabhängig von der Frage, welche Kita ihr Kind besucht, als auch um die größtmögliche Gleichbehandlung aller Beschäftigten sicherzustellen, ist aus Sicht der Geschäftsführer*innen der Kita Eigenbetriebe ein tariflicher Sonderweg für die Beschäftigten der Kita Eigenbetriebe auszuschließen. In die Finanzierung fließen stets alle Tarifabschlüsse des T-VL S ein. Im jüngsten Tarifabschluss wurde eine Zulagenzahlung für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst beschlossen, ähnlich der seit längerem geltenden Regelungen im T-VÖD SuE, die seit dem 01.01.2024 umgesetzt wird.
Hauptstadtzulage für alle Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst
Wir hätten erwartet, dass weitere Regelungen zur Entlastung, wie sie im TVÖD SuE seit längerem gelten, auch im TVL beschlossen werden. Hierzu gehören u.a. zusätzliche Entlastungstage für Beschäftige im Sozial- und Erziehungsdienst. Dies ist aus uns nicht bekannten Gründen jedoch nicht erfolgt. Ebenso bedauern die Geschäftsführungen der Kita Eigenbetriebe, dass die Hauptstadtzulage auch nach ihrer Tarifierung bisher nicht an alle Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst gezahlt werden kann. Diese bestehende Ungleichbehandlung von Landesbeschäftigten, nicht nur der Kita Eigenbetriebe, sondern auch der Ergänzenden Förderung und Betreuung an Schulen (Hort) u.a., und Beschäftigten der freien gemeinnützigen Träger darf nach unserer Auffassung nicht durch einen Entlastungstarifvertrag, der ausschließlich für die Eigenbetriebe gilt, noch größer werden.
Die Forderungen, die Verdi formuliert, gehören nach Auffassung der Geschäftsführungen ohnehin nicht in einen Tarifvertrag sondern grundsätzlich in die o.g. Regelungen der Leistungsgestaltung der Kindertagesbetreuung. Die RV Tag und QV TAG werden fortlaufend zwischen dem Leistungsträger und den Verbänden unter Beteiligung der formal nicht stimmberechtigten Eigenbetriebe modifiziert. Hier ist auch geregelt, wie mit Personalschlüsselunterschreitungen umzugehen ist.
Im Ländervergleich hat Berlin gute Bedingungen in der Kindertagesbetreuung
Arbeitgeber, auch das Land Berlin als Arbeitgeberin, können aus unserer Sicht an dieser Stelle nicht adressiert werden, da betriebsspezifische Regelungen im Rahmen einer durch den Leistungsträger festgesetzten Leistungsbeschreibung und -finanzierung nur äußerst eingeschränkt sind und insbesondere nicht die Leistungsgestaltung betreffen. Im Ländervergleich kann Berlin durchaus auf gute Bedingungen in der Kindertagesbetreuung verweisen, so sind die Personalschlüssel, auch wenn sie noch nicht allen wissenschaftlichen Empfehlungen folgen, genau wie die inhaltliche Qualität der Leistung im oberen Bereich angesiedelt. So konnten aufgrund der ohnehin bereits gut ausgestatten Leistung die Mittel aus dem Gute Kita Gesetz genau wie aus dem Kitaqualitätsgesetz gezielt in Verbesserungen der pädagogischen Qualität fließen. Dies konnten die meisten anderen Bundesländer so nicht umsetzen.
Das Land Berlin hat in den letzten Jahren wesentliche inhaltliche Verbesserungen unter anderem beim Personalschlüssel, der Leitungsfreistellung, der Praxisunterstützung und der Digitalisierung umgesetzt, die Wirkung zeigen. Daneben stehen nach Beendigung des Bundesprogramms weitere zusätzliche Mittel für das Landesprogramm Sprach-Kitas bereit, über das z.B. im Eigenbetrieb Kindergärten City an 52 von 57 Standorten zusätzliche Fachkräfte und Fachberatungen für die Sprachförderung wirken können. Über die umfangreichen Mittel zur Praxisunterstützung konnten und können alle Träger durch den Einsatz gezielter Fachberatung für die relevanten pädagogischen Herausforderungen, die einrichtungsspezifische Arbeitsorganisation sowie die Gestaltung tragfähiger Teamstrukturen die Unterstützung ihrer Einrichtungen erheblich ausweiten und verbessern.
Die Digitalisierung wird zeitnah sowohl die mittelbare als auch die unmittelbare pädagogische Arbeit bereichern und entlasten. Sowohl die mittelbare pädagogische Arbeit als auch die Teilnahme an Fortbildungen und die Begleitung von Auszubildenden durch qualifizierte Mentor*innen sind qualitätsrelevante Tätigkeiten der pädagogischen Fachkräfte und sind als gleichwertig mit der unmittelbaren pädagogischen Arbeit zu sichern.
Signifikante Erhöhung der Beschäftigtenzahlen erreicht
Die von verdi als „Notfallpläne“ bezeichneten transparenten Vorkehrungen für das Handeln bei unterschiedlichen Umfängen von nicht anwesendem Personal sind entwickelt und bereits in der Erprobung an Standorten. Die Kita Eigenbetriebe haben, wie auch alle freien Träger, in den vergangenen Jahren eine signifikante Erhöhung der Beschäftigtenzahlen erreicht, die nicht allein auf den Mehrbedarf durch Platzausbau zurückzuführen ist. Wir engagieren uns stark im Bereich der Berufsbegleitenden Ausbildung und der Beschäftigung sogenannter Quereinsteiger*innen, die wir als motivierte und engagierte Fachkräfte erleben und die die Teams und die pädagogische Arbeit bereichern. In Berlin genau wie in der gesamten Bundesrepublik ist der Erzieher*innenberuf in der letzten Dekade besonders wachstumsstark. Hunderttausende neue Fachkräfte konnten ausgebildet und für die Tätigkeit gewonnen werden.
Den aktuellen Herausforderungen, vor denen alle Kitaträger stehen, sind einzuordnen in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang. Wie in nahezu allen Berufsfeldern sind auch in den frühpädagogischen Institutionen nachpandemische Verschiebungen wahrzunehmen. Hierzu gehört die seitdem festzustellende Zunahme kurzfristiger Erkrankungen genau wie die wachsende Anzahl an Kindern, die einer besonderen Förderung bedürfen. Diesen Herausforderungen können wir nur gemeinsam begegnen, nicht durch Einzeltarifverträge. So wichtig es ist, dass die Tarifabschlüsse den Beruf attraktiver machen, so deutlich wird, dass es andere Wege geben muss, um das Belastungserleben zu reduzieren und die Frage zu stellen, was macht gute Arbeit aus? Wir machen die Erfahrung, dass folgende Faktoren besondere Wirksamkeit entfalten. Gute Führung und Arbeitsorganisation vor Ort, faire Verteilung der Arbeitslast und ein gutes kollegiales Miteinander gehören dazu – sowie auch die Unterstützung des Trägers durch Fortbildung, Beratung und Personalentwicklung. Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Budgets hierfür, deren Einsatz von den Kitas selbst verwaltet werden können, haben sich als wichtig erwiesen und nicht zuletzt sind Beteiligung und aktive Mitgestaltung von Beschäftigten bei der Gestaltung ihrer Arbeit von hoher Bedeutung.
Stellungnahme als PDF zum Download
Kindergärten City, Kindertagesstätten Nordwest, Kindergärten NordOst und Kindertagesstätten SüdOst