Gute Kitas leben Kinderrechte

Gute Kitas leben Kinderrechte

Die in der UN-Kinderrechtskonvention verankerten Rechte der Kinder – vom Recht auf Mitbestimmung bis zum Recht auf Spiel und Freizeit – sind die Basis der pädagogischen Arbeit in allen unseren Kitas. Aber wie kann es gelingen, sie so zu verankern, dass sie auch im manchmal stressigen Kita-Alltag in jeder Situation umgesetzt werden? Hierfür ein praxistaugliches Arbeitsinstrument zu entwickeln und zu implementieren, das Pädagog*innen im Alltag unterstützt, ist das Ziel des gemeinsamen Projekts „Gute Kitas leben Kinderrechte“ der fünf Berliner Kita-Eigenbetriebe und der Pro Inklusio Fachschule für Sozialpädagogik. 

Die Kinderrechtskonvention ist das international wichtigste Menschenrechtsinstrument für Kinder und auch für unsere Kitas eine zentrale Grundlage jeder pädagogischen Arbeit. Doch für die Durchsetzung ihrer Rechte brauchen Kinder die Unterstützung von Erwachsenen. Indem in Alltagssituationen ihre Rechte auf Mitbestimmung, Gesundheit oder Spiel Basis wichtiger Entscheidungen ist, erleben Kinder, dass ihre Meinung und die von anderen wichtig sind. Sie lernen schon von klein auf Grundprinzipien einer demokratischen Gesellschaft und Werte wie Solidarität und Verantwortung kennen. Das verleiht der kinderrechte-basierten Pädagogik eine gesamtgesellschaftliche Dimension und macht Kitas zu einer "Kinderstube der Demokratie".

Doch wie kann die praktische Umsetzung der Kinderrechte im Kita-Alltag fest verankert werden? Die Antwort der Kita-Eigenbetrieb auf diese Frage lautet: Mit einem Instrumentenkoffer, der so praxistauglich ist, dass pädagogische Fachkräfte seine Inhalte tatsächlich in ihren Alltag integrieren können. Ein solches Instrumentarium zu entwickeln, ist das große Ziel des dreijährigen Projekts „Gute Kitas leben Kinderrechte“, das die Kita-Eigenbetriebe und die Pro Inklusio Fachschule für Sozialpädagogik gemeinsam initiiert haben. 

Wer macht mit?
Kopf des Kinderrechte-Projekts ist die Steuergruppe Kinderrechte, in der 16 Expert*innen der fünf Eigenbetriebe und der Kooperationsfachschule Pro Inklusio mitwirken. Herz des Projekts jedoch sind pädagogische Fachkräfte aus allen 285 Eigenbetriebskitas, die in den kommenden drei Jahren am Projekt mitwirken und seine Ergebnisse in alle Kitas hineintragen werden.  



Der Praxisordner
Der Praxisordner, der in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 16 Bausteinen gefüllt werden soll, wird Fachkräften Wege und Methoden aufzeigt, wie sie die Kinderrechte in typischen Situationen des Kita-Alltags umsetzen können - von der Gestaltung von Mahlzeiten über die Bewältigung von Konflikten bis zu Festen und Ausflügen. Die Bausteine enthalten konkrete methodische Handlungsempfehlungen, Praxisimpulse und Reflexionsfragen. 

Das Besondere ist dabei der Fokus auf Partizipation und Demokratiebildung: Die Erarbeitung der Bausteine erfolgt in Workshops, in die pädagogische Fachkräfte aus jeder der 285 Eigenbetriebs-Kitas ihre Expertise einbringen werden. Und auch die Perspektiven der Kinder werden aktiv mit einbezogen. Somit wird jede einzelne Kita Teil des Prozesses und profitiert auf ihrem eigenen Weg hin zu einer kinderechtsbasierten Kita.

Zwei der Bausteine – „Kinderrechte“ und „Mahlzeiten“ – wurden bereits von der Steuerungsgruppe erarbeitet und in mehreren Kitas sowie in einer Fachschulklasse getestet. Sie dienen als Grundlage für die Erarbeitung der noch kommenden Module. 

Die Auftaktveranstaltung am 2. September 2024
Der Startschuss für dieses größte pädagogische Kooperationsprojekt in der fast 20jährigen Geschichte der Kita-Eigenbetriebe fiel am 2. September 2024: Im Berliner Estrel-Hotel trafen sich über 700 Fachkräfte aus allen Eigenbetriebs-Kitas. Auf der Agenda (Download hier) standen neben der Einführung in den Praxisordner Fachvorträgen, Workshops und ein „Marktplatz der Möglichkeiten“, auf dem zahlreiche Aussteller aus dem pädagogischen Bereich praktische Impulse zur aktiven Umsetzung der Kinderrechten im Kita-Alltag gaben. 


   

Wie geht es weiter?
Die Erarbeitung der 16 Praxisbausteine begann mit dem ersten Workshop bereits eine Woche nach der Auftaktveranstaltung und wird ab sofort kontinuierlich weitergehen. Ab 2025 startet die schrittweise Einführung der Bausteine in allen Eigenbetriebs-Kitas. Der gesamte, dreiphasige Prozess soll 2027 mit einer Abschlussveranstaltung enden.

Fragen?
Wenn Sie Fragen oder Anregungen zum Projekt „Gute Kitas leben Kinderrechte“ haben, steht Ihnen die Steuergruppe gern als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Für Kindergärten City erreichen Sie sie per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Downloads
Die Projektpartner*innen haben sich dafür entschieden, dass alle in diesem Projekt erarbeiteten Materialen der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen sollen. Deshalb werden an dieser Stelle alle erarbeiteten Inhalte des Praxisordners zum freien Download bereitgestellt werden.

Praxisordner "Gute Kitas leben Kinderrechte"

  • Wegweiser
  • Fundament Kinderrechte
  • Baustein Mahlzeiten
  • Baustein Mikrotransitionen - in der Erarbeitung
  • Baustein Pflegesituationen - in der Erarbeitung
  • Baustein Gesprächskreise- in der Erarbeitung
  • Baustein Spiel - in der Erarbeitung
  • Baustein Ruhen und Entspannen - in der Erarbeitung
  • Baustein Räume und Material - in der Erarbeitung
  • Baustein Bekleidung - in der Erarbeitung
  • Baustein Zusammenarbeit mit Familien - in der Erarbeitung
  • Baustein Konfliktbewältigung - in der Erarbeitung
  • Baustein Transitionen - in der Erarbeitung
  • Baustein Beobachten und Dokumentieren - in der Erarbeitung
  • Baustein Feste und Ausflüge - in der Erarbeitung
  • Baustein Bildungsangebote und Projekte - in der Erarbeitung
  • Baustein Diversität - in der Erarbeitung
  • Baustein Kinder in der Gemeinschaft - in der Erarbeitung
  • Allgemeine Methodensammlung