Tarifkonflikte nicht auf dem Rücken der Kinder austragen!
Kita-Eigenbetriebe des Landes Berlin fordern ein Ende des politischen Streits
Berlin, 27. Juni 2024 – Die Kita-Eigenbetriebe des Landes lehnen die Tarifforderungen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ab. Der politische Streit auf dem Rücken von Kindern und Kitas muss aufhören. Es braucht einen konstruktiven wie zielorientierten Dialog. Dazu fordern die Eigenbetriebe die beteiligten Akteure auf.Den Forderungen fehlt jede Praxistauglichkeit. Zudem würden diese allein die Beschäftigten der Kita-Eigenbetriebe betreffen. Tatsächlich ist die Kindertagesbetreuung in Berlin einheitlich für Einrichtungen in freier wie in öffentlicher Trägerschaft geregelt. Das sichert die Gleichbehandlung der Angestellten sowie die Gleichwertigkeit der Betreuungsangebote. Ein Tarifvertrag nur für die öffentlichen Kitas würde diese Gleichwertigkeit gefährden und zu einer Spaltung der Kita-Anbieter führen, deren Leidtragende die Kinder, Eltern und Beschäftigte wären.
Zudem kritisieren die Kita-Eigenbetriebe das Vorgehen bei der Durchführung der Streiks. Die konkreten Maßnahmen wurden sehr kurzfristig angesetzt und den Geschäftsführungen der Kita-Eigenbetriebe oft nicht angekündigt. Streikwillige werden aufgefordert, ihre Arbeitgeber vorab nicht zu informieren. Das macht die Organisation von Notbetreuungen zu einem Drahtseilakt. Für die Kinder und Eltern bedeutet dies – nur wenige Jahre nach dem Corona-Trauma – die größtmögliche Unsicherheit. Die Kita-Eigenbetriebe fordern die Initiatoren des Streiks auf, diese Unsicherheit zu beenden. „Stoppen Sie diesen politischen Stellvertreterkonflikt auf Kosten von Kindern und Kitas, jetzt sofort. Es geht um Kinder und Kitas. Nicht um Schlagzeilen“, appelliert Claudia Freistühler, Geschäftsleiterin vom Eigenbetrieb Kindergärten City.
Der Alltag in den Berliner Kitas gestaltet sich deutlich positiver, als das manche glauben machen wollen. Die Betriebe leisten fachlich qualifizierte und gute Arbeit. „In den vergangenen Jahren wurden wesentliche Verbesserungen im Bereich der Kindertagesbetreuung in Berlin erzielt – und das ganz ohne Streik. Als Stichworte seien nur der verbesserte Personalschlüssel, die Praxisunterstützung oder die Fortschritte im Bereich Digitalisierung genannt“, so Claudia Freistühler weiter.
Kitas sind systemrelevant und ein unverzichtbarer Teil der Daseinsvorsorge. Sie sind ein wichtiges Stück Zukunftssicherung der Gesellschaft, weil sie Kinder bei ihrem Start ins Leben begleiten und ihre Bildungs- und Entwicklungschancen fördern. Sie halten die Stadt am Laufen, weil sie Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen und ihnen die Sicherheit geben, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind.
Düstere Szenarien, die mit der Realität nur wenig gemein haben, bringen uns nicht weiter. Die Kita-Eigenbetriebe setzen ihren Weg fort, gemeinsam mit den Beschäftigten praxistaugliche Lösungen zu entwickeln, wie mit guter Führung, einer gesunderhaltenden Arbeitskultur und auch guter Bezahlung Stück für Stück der Arbeitsalltag in den Kitas weiterentwickelt werden kann.
Die im Text genannten Kita-Eigenbetriebe sind Kindergärten City, Kindergärten NordOst, Kindertagesstätten Nordwest und Kindertagesstätten SüdOst.